Julia Schumacher
OSTEOPATHIE MIT SINNEN UND VERSTAND

Osteopathie - Heilen mit den Händen

Was ist Osteopathie?

Die Osteopathie ist eine ganzheitliche Heilmethode zur Behandlung von körperlichen Funktionsstörungen. Das Grundkonzept der Osteopathie hat der amerikanische Arzt Dr. Andrew Taylor Still vor 125 Jahren entwickelt: Er hat Techniken aus der Chiropraktik mit der Überzeugung verbunden, dass auch energetische Faktoren wie das Denken und Fühlen des Behandlers zu einer erfolgreichen Therapie beitragen.

Heilen mit den Händen

Was Still 1874 erkannt hat, ist Folgendes: Dysfunktionen im Körper entstehen nicht nur durch die Knochen. Auch das Verbindungsgewebe zwischen Organen, Muskeln, Knochen, Sehnen und Bändern kann dafür die Ursache sein. Still half seinen Patienten durch die gezielte Mobilisation der betroffenen Bereiche – und nannte diese Methode Osteopathie. 

Inzwischen ist die Osteopathie eine weltweit erfolgreich angewendete, ganzheitliche Behandlungsmethode für sehr unterschiedliche Beschwerdebilder – und selbst sehr vielfältig: Es gibt verschiedene „Schulen“. Gemeinsam ist allen aber eines: Behandelt wird manuell. Ein Osteopath heilt also mit seinen Händen, löst Verspannungen und Blockaden auf und hat dabei den Menschen als Ganzes im Blick, von Kopf bis Fuß. Dies kann mal etwas schmerzhafter sein wie bei Triggerpunktbehandlungen, mal zart wie ein „Handauflegen“ bei der kraniosakralen Therapie. Ich selbst arbeite überwiegend mit gezielten Griffen an verspannter Muskulatur sowie mit sanften, achtsamen Berührungen, um Spannungen zu lösen.

Harmonie der Einzelsysteme 

In Deutschland ist „Osteopath“ noch kein geschützter Begriff. Die Ausbildung erfolgt haupt- oder nebenberuflich an privaten Schulen. Es ist auch möglich, die Osteopathie im Rahmen eines Studiums an der Hochschule Fresenius zu erlernen. In den USA, dem Ursprungsland der Osteopathie, ist sie als Universitätsstudiengang etabliert – und Osteopathen sind Ärzten gleichgestellt.

Dem Konzept der Osteopathie liegt die Erkenntnis zugrunde, dass der Körper des Menschen aus mehreren Einzelsystemen besteht. Damit der Mensch gesund ist und sich wohl fühlt, müssen diese in Harmonie miteinander sein. Ist die gestört, schützt der Körper die betroffene Stelle oder Funktion durch einen Ersatzmechanismus. Die Osteopathie stellt die gestörte Harmonie wieder her – sie zielt darauf, die Ursachen zu beheben, nicht (nur) die Symptome zu lindern. Im Ernstfall ersetzt sie Medikamente oder Operationen nicht. Aber sie kann auch dann unterstützend und begleitend wirken.

Bewegung statt Belastung 

Bewegung und Beweglichkeit stehen im Zentrum der osteopathischen Sichtweise. Das betrifft jedoch nicht nur die „Gelenkigkeit“, sondern auch die Beweglichkeit des Gewebes, des Blutes oder der Lymphe. 

Sie wird eingeschränkt, wenn belastende Einflüsse, denen der Körper ausgesetzt ist, zu groß werden. Es kommt zu Veränderungen der Körperhaltung, aber auch die Funktionsweise von Organen, des Nervensystems oder Hormonhaushalts können betroffen sein. Sie verlieren Ihre Vitalität.

Durch Schutz- und Ersatzmechanismen versucht der Körper die Einschränkungen zu kompensieren. Doch das überfordert ihn auf die Dauer – Krankheiten entstehen.

Diagnose und Therapie 

Um den Beschwerden des Patienten auf den Grund zu gehen und eine geeignete Therapie zu entwickeln, greift ein Osteopath auf verschiedene Techniken zurück. Auf der Grundlage der osteopathischen Sichtweise und seines schulmedizinischen Wissens über Anatomie und Krankheiten erstellt er ein individuelles Behandlungskonzept, das die Arbeit an allen Körperstrukturen umfassen kann:  

  • Skelett und Knochen 
  • Innere Organe 
  • Muskeln  
  • Faszien
  • Cranium (Kopf)


Ziel der Osteopathie: Die Selbstheilung unterstützen

Die Osteopathie verfolgt das Ziel, Ihre Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Die Behandlung soll Ihrem Organismus dabei helfen, auf sanfte Weise wieder gesund zu werden. Neben den betroffenen, beeinträchtigten Körperbereichen – Muskeln, Organen oder Gelenken zum Beispiel – aktiviert ein Osteopath oft auch die mit ihnen verbundenen, gesunden Bereiche. Dies dient dazu, die Kommunikation der Körperflüssigkeiten und Nervenimpulse zu fördern, und soll die harmonische Beweglichkeit der Gewebe wiederherstellen.  

Für wen ist Osteopathie geeignet?

Osteopathische Behandlungen können bei sehr unterschiedlichen Beschwerden helfen. Sie ist auch an kein Alter gebunden: Säuglinge können ebenso wie Senioren von osteopathischen Sitzungen profitieren. Ob eine osteopathische Therapie für Sie infrage kommt, klären wir gern in einem Telefonat oder Erstgespräch.